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Die fromme Helene |
Neuntes Kapitel DIE HOCHZEITSREISE |
's war Heidelberg, das sich erwählten Als Freudenort die Neuvermählten. - |
Wie lieblich wandelt man zu zwein Zum Schloß hinauf im Sonnenschein. |
»Ach, sieh nur mal, geliebter Schorsch! Hier diese Trümmer, alt und morsch!« |
»Ja!« - sprach er - »Aber diese Hitze! Und fühle nur mal, wie ich schwitze!« |
Ruinen machen vielen Spaß. - Auch sieht man gern das große Faß. |
Und - alle Ehrfurcht! - muß ich sagen. |
Alsbald, so sitzt man froh im Wagen Und sieht das Panorama schnelle Vorüberziehn bis zum Hotelle; |
Denn Spargel, Schinken, Koteletts Sind doch mitunter auch was Nett's. |
»Pist! Kellner! Stell'n Sie eine kalt! Und, Kellner! Aber möglichst bald!« |
Der Kellner hört des Fremden Wort. Es saust der Frack. Schon eilt er fort. |
Wie lieb und luftig perlt die Blase Der Witwe Klicko in dem Glase. - Gelobt seist du viel tausendmal! |
Helene blättert im Journal. |
»Pist! Kellner! Noch einmal so eine!« - Helenen ihre Uhr ist neune. - |
Der Kellner hört des Fremden Wort. Es saust der Frack. Schon eilt er fort. |
Wie lieb und luftig perlt die Blase Der Witwe Klicko in dem Glase. |
»Pist! Kellner! Noch so was von den!« - Helenen ihre Uhr ist zehn. - |
Schon eilt der Kellner emsig fort. - Helene spricht ein ernstes Wort. - |
Der Kellner leuchtet auf der Stiegen. Der fremde Herr ist voll Vergnügen. |
Pitsch! - Siehe da! Er löscht das Licht. |
Plums! Liegt er da und rührt sich nicht. |
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Erstellt von Jochen Schöpflin
Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 17. August 2005