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Mancher gibt sich viele Müh' Mit dem lieben Federvieh; Einesteils der Eier wegen, Welche diese Vögel legen; Zweitens: Weil man dann und wann Einen Braten essen kann; Drittens aber nimmt man auch Ihre Federn zum Gebrauch In die Kissen und die Pfühle, Denn man liegt nicht gerne kühle. |
Seht, da ist die Witwe Bolte, Die das auch nicht gerne wollte. |
Ihrer Hühner waren drei Und ein stolzer Hahn dabei. Max und Moritz dachten nun: |
In vier Teile, jedes Stück Wie ein kleiner Finger dick. Diese binden sie an Fäden, Übers Kreuz, ein Stück an jeden, Und verlegen sie genau In den Hof der guten Frau. - Kaum hat dies der Hahn gesehen, |
Kikeriki! Kikikerikih!! - Tak, tak, tak! - Da kommen sie. |
Hahn und Hühner schlucken munter Jedes ein Stück Brot hinunter; |
Aber als sie sich besinnen, Konnte keines recht von hinnen. |
In die Kreuz und in die Quer Reißen sie sich hin und her, |
Flattern auf und in die Höh', Ach herrje, herrjemine! |
Ach, sie bleiben an dem langen, Dürren Ast des Baumes hangen, Und ihr Hals wird lang und länger, Ihr Gesang wird bang und bänger. |
Jedes legt noch schnell ein Ei, Und dann kommt der Tod herbei. |
Witwe Bolte in der Kammer Hört im Bette diesen Jammer; |
Ahnungsvoll tritt sie heraus, Ach, was war das für ein Graus! |
»Fließet aus dem Aug', ihr Tränen! All mein Hoffen, all mein Sehnen, Meines Lebens schönster Traum Hängt an diesem Apfelbaum!« |
Tiefbetrübt und sorgenschwer Kriegt sie jetzt das Messer her, Nimmt die Toten von den Strängen, Daß sie so nicht länger hängen, |
Und mit stummem Trauerblick Kehrt sie in ihr Haus zurück. Dieses war der erste Streich, |
Weiter mit dem zweiten Streich |
Einleitung Vorwort 1 2 3 4 5 6 7 Schluß |
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Erstellt von Jochen Schöpflin
Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, 7. September 2005