Vierter Tag

Am Strande sitzen im Verein
Des Nachmittages Groß und Klein.
Die Großen lesen, zeichnen, schwatzen,
Die Kinder lärmen wie die Spatzen
Und führen ungemein gewandt
Viel Bauten auf aus weißem Sand.
Ganz selbstverständlich aber mischen
Die Len' und Liese sich gleich zwischen
Die große, rege Kinderschar,
Die spielend dort versammelt war.
Da stößt die Len' die Liese an:
»Du, dort im Strandkorb schläft ein Mann,
Den grab' ich ein, du hilfst dabei!«
Natürlich ging das eins, zwei, drei!
Und wie sie fertig mit der Müh',
Da lachen und entlaufen sie.
Der Schläfer rührt sich bald darauf
Und reißt entsetzt die Augen auf.
Das Wasser rauscht, die Flut erschwillt,
Er sitzt im Korb als Jammerbild.
Die Wellen kommen ungestüm,
Die Haare stehn zu Berge ihm.
Er schreit und pfeift und macht Radau,
Da kommt der Nero, sein Wauwau,
Der gräbt und scharrt mit Emsigkeit,
Damit er seinen Herrn befreit.
Doch siehe da, es ist zu spat,
Die Flut in großen Wogen naht,
Und - schwapp - der Strandkorb segelt hin,
Sein armer Herr sitzt zappelnd drin.
Zum Glück sah man vom Strand die Not
Und schickt sofort ein Rettungsboot;
Das nahm den armen Menschen auf,
Sonst war vorbei sein Lebenslauf.

So schließt der vierte Ferientag,
Doch leider folgen drei noch nach.

Weiter mit dem fünften Tag

Erstellt von Jochen Schöpflin
Zuletzt aktualisiert am Freitag, 19. August 2005